Aktuelle Aspekte zur Definition und Diagnostik der Sepsis und Antibiotikaresistenz
Brunkhorst, Frank M.
Gastmeier, Petra
Abu Sin, Muna
Die Krankenhaussterblichkeit von Patienten mit sekundärer Sepsis ist mit ca. 40 % unverändert hoch. Aufgrund methodischer Mängel der bisher verwendeten Definitionen fehlen jedoch valide Daten zur Epidemiologie der sekundären Sepsis, welche Vergleiche im nationalen und internationalen Kontext ermöglichen. Seit 2016 stehen neue klinische diagnostische Werkzeuge zur Verfügung, die auch für das Sepsisscreening außerhalb von Intensivstationen geeignet sind. Um der hohen Sterblichkeit der nosokomial verursachten Sepsis zu begegnen, sind auf diesem Gebiet neue Ansätze in der Früherkennung bei Risikopatienten erforderlich. Eine ausreichende Blutkulturabnahmerate sowie eine hohe präanalytische Qualität sollten als Grundlage der Qualitätssicherung gerade im Bereich der nosokomialen Blutstrominfektionen etabliert werden, da ansonsten das Risiko eines Surveillance-Bias besteht. Daten der laborbasierten Antibiotika-Resistenz-Surveillance (ARS) zeigen für MRSA in den letzten vier Jahren für Blutkulturisolate einen rückläufigen Trend. Im gramnegativen Bereich wird über diesen Zeitraum für viele der Erreger-Antibiotikakombinationen eine relativ stabile Resistenzsituation beobachtet.
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