Nutzung und Bedarf für eine integrierte molekulare
Surveillance der Tuberkulose: eine Online-Befragung unter
Gesundheitsämtern in Deutschland
Sanchini, Andrea
Andrés, Marta
Fiebig, Lena
Albrecht, Stefan
Hauer, Barbara
Haas, Walter
Eine integrierte molekulare Tuberkulose-Surveillance hat eine systematische molekulare Typisierung des verursachenden Tuberkulose-Erregers mit Verknüpfung der Ergebnisse in epidemiologischen Datensätzen zum Ziel. Diese Methode bietet große Vorteile (z. B. Bestätigung/Ausschluss einer Übertragung bei Ausbrüchen, Unterscheidung Rückfall/Reinfektion, Unterscheidung primäre/erworbene Arzneimittelresistenz). Im Epidemiologischen Bulletin 24/2019 werden die Ergebnisse einer Bestandsaufnahme zur Nutzung molekularer Typisierungsergebnisse von Gesundheitsämtern vorgestellt. Es wurde eine hohe Variabilität bei der Verwendung einer molekularen Typisierung für die Tuberkulose-Überwachung unter Gesundheitsämtern in Deutschland beobachtet. Rund ein Viertel der Befragten nutzt bereits die molekulare Typisierung für ihre Routinearbeit. Mit der Novellierung des Infektionsschutzgesetzes vom Juli 2017 wurde eine gesetzliche Grundlage zur Integration und Übermittlung der Ergebnisse der molekularen Typisierung gemeinsam mit den Meldedaten geschaffen.
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