Erster in Deutschland durch Stechmücken übertragener Fall einer West-Nil-Virus-Infektion
Wilking, Hendrik
Offergeld, Ruth
Lachmann, Raskit
Grünewald, Thomas
Schmidt-Chanasit, Jonas
Das Epidemiologische Bulletin 40/2019 berichtet, dass erstmals eine in Deutschland durch Mücken übertragene Infektion und Erkrankung mit dem West-Nil-Virus (WNV) bekannt geworden ist: Die Person aus Sachsen war an einer Meningoenzephalitis erkrankt und ist inzwischen wieder genesen. WNV werden von Stechmücken zwischen Vögeln übertragen, aber auch Säugetiere (vor allem Pferde) und Menschen können sich über Mückenstiche infizieren. 2018 und 2019 wurden die Viren bei Vögeln und Pferden in Deutschland nachgewiesen (Bayern, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Brandenburg, Berlin, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg), besonders betroffen war Ostdeutschland. WNV wird von heimischen Stechmücken der Gattung Culex übertragen. Der Großteil der Infektionen beim Menschen verläuft ohne Symptome, bei knapp 20 % tritt eine meist milde und unspezifische Symptomatik wie Fieber oder Hautausschlag auf. Nur bei unter 1 % aller Betroffenen – in der Regel bei Älteren mit Vorerkrankungen – kommt es zu einer Meningitis oder seltener zu einer Enzephalitis, die tödlich enden kann. Da die Zahl der Stechmücken im Herbst zurückgeht, nimmt das Risiko weiterer Fälle derzeit ab.
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