Klimawandel und Epidemiologie systemischer Pilzinfektionen
Rickerts, Volker
Hintergrund
Dem Klimawandel werden profunde Einflüsse auf die Epidemiologie von Infektionskrankheiten zugeschrieben. Die obligat pathogenen Erreger endemischer Systemmykosen und die Erreger der Kryptokokkose sind Umweltpathogene, die an lokale Umweltnischen adaptiert sind und klimatischen Veränderungen ausgesetzt sind, die Einfluss auf die Epidemiologie dieser Erkrankungen nehmen könnten.
Fragestellung
Gibt es Hinweise für Änderungen in der Epidemiologie endemischer Systemmykosen? Gibt es Hinweise, dass Änderungen klimatischer Faktoren als zugrunde liegende Mechanismen infrage kommen?
Methode
Selektives Literaturreview zum Einfluss klimatischer Faktoren auf die Epidemiologie von endemischen Systemmykosen und die Kryptokokkose.
Ergebnisse
Änderungen von Endemiegebieten endemischer Mykosen und der Kryptokokkose durch Cryptococcus gattii sind gut belegt. Für einige endemische Mykosen sind deutliche Zunahmen der Inzidenz der Infektionen belegt. Klimatische Faktoren (Temperatur, Niederschlagsmengen, extreme Wetterereignisse), Änderungen in Landnutzung, Verteilung von Wirtstieren und globale Handelswege werden als beteiligte Faktoren diskutiert. Sie verändern Umweltnischen oder führen zu verstärkter Exposition von pathogenen Pilzen.
Diskussion
Eine verbesserte Surveillance von Systemmykosen bei Menschen und Tieren einschließlich molekularer Typisierung ist notwendig, um Lücken im Verständnis der Epidemiologie systemischer Mykosen zu schließen. Die Charakterisierung von Umweltnischen pathogener Pilze, möglicher Verbreitungs- und Anpassungsmechanismen ist notwendige Voraussetzung, um rationale Interventionsstrategien gegen die Verbreitung dieser Pilze zu entwickeln.
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