Bewegungs- und Ernährungsverhalten von älteren Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Querschnittergebnisse der HBSC-Studie 2017/18 und Trends
Bucksch, Jens
Häußler, Angela
Schneider, Katja
Finne, Emily
Schmidt, Katrin
Dadacynski, Kevin
Sudeck, Gorden
Für das Ernährungs- und Bewegungsverhalten sind zahlreiche Zusammenhänge mit der Gesundheit von Kindern und
Jugendlichen bekannt. Für eine aktuelle Charakterisierung des Ernährungs- und Bewegungsverhaltens werden Daten der
„Health Behaviour in School-Aged Children (HBSC)“-Studie genutzt. Auf Basis dieses bundesweiten Surveys bei
Schülerinnen und Schülern im Alter zwischen 11 und 15 Jahren werden zentrale Indikatoren aus den Bereichen Ernährung
und Bewegung aus der aktuellen Erhebungswelle 2017/18 berichtet und zudem im Vergleich zu den Erhebungswellen
2009/10 und 2013/14 im zeitlichen Trend betrachtet. Die Ergebnisse der aktuellen Erhebungswelle für den Bewegungsbereich
zeigen, dass 10,0 % der Mädchen und 16,9 % der Jungen die Bewegungsempfehlungen der Weltgesundheitsorganisation
(WHO) erreichen. Dies stellt im zeitlichen Vergleich den niedrigsten Wert im Vergleich der HBSC-Wellen dar. Im Bereich
des Ernährungsverhaltens berichten beispielsweise 50,6 % der Mädchen und 59,0 % der Jungen von einem täglichen
Frühstück. Die Angaben zum täglichen Obst-, Gemüse- und Softdrinkkonsum deuten weitergehend auf einen Bedarf zur
Förderung einer ausgewogeneren Ernährung bei Jugendlichen hin. Bei allen Indikatoren des Bewegungs- und
Ernährungsverhaltens zeigen sich Unterschiede zwischen Mädchen und Jungen. Während Mädchen mehr Obst und
Gemüse essen und weniger Softdrinks zu sich nehmen, sind Jungen körperlich aktiver und frühstücken regelmäßiger.
Zudem sind für die meisten der betrachteten Ernährungs- und Bewegungsindikatoren teilweise deutliche Ungleichheiten
im Zusammenhang mit dem familiären Wohlstand zu beobachten. Eine wichtige Implikation der Studienergebnisse zum
Ernährungs- und Bewegungsverhalten älterer Kinder und Jugendlicher ist, dass verhältnispräventive Ansätze in der
Förderung von Bewegung und Ernährung unter geschlechtersensibler Perspektive weiter verstärkt werden sollten.
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