Präventionsberichterstattung – neue Impulse für die Gesundheitsberichterstattung?
Reisig, Veronika
Jordan, Susanne
Starker, Anne
Brettner, Johannes
Kuhn, Joseph
Das im Jahr 2015 verabschiedete „Gesetz zur Stärkung der Gesundheitsförderung und Prävention“ gibt die regelmäßige Erstellung eines Präventionsberichts durch die Nationale Präventionskonferenz vor und stimuliert auch auf Länderebene die Entwicklung einer Präventionsberichterstattung. Es existieren verschiedene Konzepte und Herangehensweisen an die Präventionsberichterstattung.
Im Jahr 2019 ist der erste Präventionsbericht der Nationalen Präventionskonferenz erschienen. Auf Länderebene verläuft die Entwicklung der Präventionsberichterstattung sehr heterogen und spiegelt die unterschiedlichen Rahmenbedingungen und Konzepte vor Ort wider. Auch die Beziehung der Präventionsberichterstattung zur Gesundheitsberichterstattung wird unterschiedlich aufgefasst: Manchenorts wird die Präventionsberichterstattung stärker im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung gesehen, andernorts als selbstständiger betrachtet, z. B. mit Fokus auf die Berichterstattung präventiver Strukturen und Interventionen.
Einige der anstehenden Herausforderungen sind die Erschließung von Indikatoren und Datenquellen, insbesondere zur Abbildung von Ressourcen für Gesundheit, gesundheitsrelevanten Strukturen und Verhältnissen, die Entwicklung einer aussagekräftigen und mit vertretbarem Aufwand umsetzbaren Interventionsberichterstattung sowie die Weiterentwicklung von einer input- bzw. outputbezogenen zu einer wirkungsorientierten Berichterstattung.
Aus der durch das Präventionsgesetz angestoßenen Entwicklung ergeben sich inhaltliche, methodische und gesundheitspolitische Impulse auch für die Gesundheitsberichterstattung. Wünschenswert wäre eine den Aufbau der Präventionsberichterstattung unterstützende Begleitforschung.
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