Selbsteingeschätzte Versorgungsqualität bei Erwachsenen mit diagnostiziertem Diabetes in Deutschland
Baumert, Jens
Paprott, Rebecca
Du, Yong
Heidemann, Christin
Scheidt-Nave, Christa
Menschen mit Diabetes sind auf eine kontinuierliche medizinische Versorgung angewiesen. Bei chronischen Erkrankungen wie Diabetes gewinnt die Beurteilung der Versorgungsqualität aus der Perspektive der Betroffenen zunehmend an Bedeutung. Im Rahmen der bundesweiten Studie Krankheitswissen und Informationsbedarfe – Diabetes mellitus (2017) wurde die selbsteingeschätzte Versorgungsqualität bei Menschen mit diagnostiziertem Diabetes mit dem Patient Assessment of Chronic Illness Care – DAWN short form (PACIC-DSF, Skala 1 bis 5) erhoben und für Personen ab 45 Jahren analysiert. Die Gesamteinschätzung der Versorgungsqualität lag im Mittel bei 2,47 und fiel bei Frauen geringer aus als bei Männern (2,33 vs. 2,58). Ebenso wurde mit zunehmendem Alter und höherer Bevölkerungszahl am Wohnort die Versorgungsqualität von den Betroffenen schlechter eingeschätzt. Signifikante Unterschiede nach Bildungsgruppen wurden nicht beobachtet. Die selbsteingeschätzte Versorgungsqualität bei Menschen mit Diabetes in Deutschland erscheint insgesamt als eher mittelmäßig und weist auf Verbesserungsbedarf in der Versorgung hin.
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