Inanspruchnahme ambulanter ärztlicher Leistungen während der COVID-19-Pandemie bei Personen mit und ohne Diabetes in Deutschland
Du, Yong
Baumert, Jens
Damerow, Stefan
Rommel, Alexander
Scheidt-Nave, Christa
Heidemann, Christin
Menschen mit Diabetes benötigen aufgrund ihrer Erkrankung und möglicher Begleit- und Folgeerkrankungen regelmäßig ambulante ärztliche Versorgung. Wie sich das ambulante Inanspruchnahmeverhalten im Zuge der Eindämmungsmaßnahmen der SARS-CoV-2-Pandemie entwickelt hat, wurde mit Daten der bundesweiten Studie GEDA 2019/2020-EHIS im Zeitraum April 2019 bis September 2020 untersucht. Insgesamt weisen Menschen mit Diabetes während des Beobachtungszeitraums eine deutlich höhere Inanspruchnahme allgemein- sowie fachärztlicher Leistungen auf als für die Bevölkerung insgesamt beobachtet wurde. Während der Phase der Eindämmungsmaßnahmen im Frühjahr 2020 ging bei Menschen mit Diabetes im Vergleich zum Referenzzeitraum 2019 die fachärztliche Inanspruchnahme vorübergehend um 46 % zurück. Dagegen ist kein relevanter Rückgang der allgemeinärztlichen Inanspruchnahme zu beobachten. Letzteres könnte mit Anpassungen im Versorgungsangebot durch telefonische Beratung von Menschen mit regelmäßig erforderlichen Hausarztbesuchen zusammenhängen. Die hier untersuchte Thematik bedarf angesichts der erneuten Eindämmungsmaßnahmen weiterer Beobachtung.
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