Sozioökonomische Unterschiede im Infektionsrisiko während der zweiten SARS-CoV-2-Welle in Deutschland
Hoebel, Jens
Michalski, Niels
Wachtler, Benjamin
Diercke, Michaela
Neuhauser, Hannelore
Wieler, Lothar H
Hövener, Claudia
Die ersten sozialepidemiologischen Untersuchungen der COVID-19-Pandemie stammen überwiegend aus Großbritannien und den USA. Die Befunde weisen vielfach auf erhöhte Risiken für eine SARS-CoV-2-Infektion und schwere COVID-19-Verläufe in sozioökonomisch benachteiligten Bevölkerungsgruppen hin (1). Indessen wurde in Deutschland bislang ein anderes Muster beobachtet. Bundesweite Analysen aus der ersten SARS-CoV-2-Welle im Frühjahr 2020 zeigten, dass in sozioökonomisch besser gestellten Regionen Deutschlands mehr laborbestätigte SARS-CoV-2-Infektionen gemeldet wurden als in sozioökonomisch benachteiligten Regionen, was besonders im anfänglichen Ausbruchsgeschehen der Fall war (2). Inwieweit dieses Muster auch während der zweiten SARS-CoV-2-Welle in Deutschland seit Herbst 2020 festzustellen ist oder verändert zutage tritt, ist bislang nicht untersucht und wird in diesem Beitrag analysiert. Die Ergebnisse können dazu beitragen, Bevölkerungsgruppen für gezielte Infektionsschutz- und Präventionsmaßnahmen in der Pandemie zu identifizieren.
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