Impfverhalten psychologisch erklären und verändern am Beispiel der HPV-Impfung
Heinemeier, Dorothee
Terhardt, Martin
Betsch, Cornelia
Impfmüdigkeit bezeichnet das Verzögern, Auslassen oder Ablehnen wichtiger
Impfungen trotz ihrer Verfügbarkeit. Die Impfung gegen humane Papillomviren
(HPV) schützt gegen verschiedene Varianten von Gebärmutterhalskrebs und wird
für Mädchen und Jungen im Alter von 9–14 Jahren empfohlen. Allerdings sind die
Impfquoten im Vergleich zu anderen Kinderimpfungen geringer, zudem zeigen sich
deutliche Abbruchquoten zwischen Erst- und Zweitimpfung. Jährlich sterben rund
1500 Frauen in Deutschland und 311.000 Frauen weltweit an Gebärmutterhalskrebs.
Eine Elimination des Gebärmutterhalskrebses bis zum Ende des Jahrhunderts wäre
theoretisch möglich, und globale Strategien existieren, um dieses Ziel zu erreichen –
dafür bräuchte es aber unter anderem deutlich höhere Impfquoten. Im Beitrag wird
betrachtet, welche psychologischen Faktoren die HPV-Impfung begünstigen oder ihr
im Weg stehen und was Ärztinnen und Ärzte tun können, um die Impfmotivation zu
steigern.
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