ARE-Wochenbericht
Kalenderwoche 15 (11.4. bis 17.4.2022)
Buda, Silke
Dürrwald, Ralf
Biere, Barbara
Reiche, Janine
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Haas, Walter
AGI-Studiengruppe
Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 15. KW 2022 im Vergleich zur Vorwoche leicht gestiegen. Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) wurden in der 15. KW bundesweit weniger Arztbesuche wegen ARE registriert als in der Vorwoche.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 15. KW 2022 in insgesamt 47 (69 %) der 68 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter jeweils 16 (24 %) Proben mit humanen Metapneumoviren (hMPV) oder mit SARS-CoV-2, acht (12 %) mit Rhinoviren, sechs (9 %) mit Influenzaviren und drei (4 %) mit humanen saisonalen Coronaviren (hCoV). In keiner Probe wurden Respiratorische Synzytialviren (RSV) oder Parainfluenzaviren (PIV) nachgewiesen.
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) seit der 14. KW 2022 insgesamt gesunken. Zuvor waren die Werte seit dem Jahreswechsel 2021/22 weitestgehend stabil geblieben.
Für die 15. Meldewoche (MW) 2022 wurden nach Infektionsschutzgesetz (IfSG) bislang 831 labordiagnostisch bestätigte Influenzafälle an das Robert Koch-Institut übermittelt (Stand: 19.4.2022).
Aufgrund der Osterferien können sich die syndromischen und virologischen Daten erfahrungsgemäß durch Nachmeldungen noch stärker verändern.
Der Anstieg der Influenza-Aktivität hat sich im Vergleich zu den Vorwochen im virologischen Sentinel in der 15. KW zunächst nicht fortgesetzt. Eine Grippewelle (nach Definition der AGI) auf Bevölkerungsebene hat bisher nicht begonnen. Die ARE-Aktivität in Deutschland wird in der Bevölkerung und im ambulanten Bereich weiterhin durch die Omikron-Welle mitbestimmt, im stationären Bereich ist COVID-19 weiterhin die häufigste Erkrankung unter allen schweren Atemwegsinfektionen.
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