ARE-Wochenbericht KW 27
Buda, Silke
Dürrwald, Ralf
Biere, Barbara
Reiche, Janina
Buchholz, Udo
Tolksdorf, Kristin
Schilling, Julia
Goerlitz, Luise
Streib, Viktoria
Preuß, Ute
Prahm, Kerstin
Haas, Walter
AGI-Studiengruppe
Die Aktivität der akuten Atemwegserkrankungen (ARE-Raten) in der Bevölkerung (GrippeWeb) ist in der 27. KW 2022 im Vergleich zur Vorwoche gestiegen. Die Werte liegen weiterhin auf einem deutlich höheren Niveau als in den Vorjahren. Im ambulanten Bereich (Arbeitsgemeinschaft Influenza) wurden in der 27. KW bundesweit etwas weniger Arztbesuche wegen ARE registriert als in der Vorwoche. Die Zahl der Arztbesuche liegt ebenfalls deutlich über dem Niveau der Vorjahre um diese Zeit.
Im NRZ für Influenzaviren wurden in der 27. KW 2022 in insgesamt 55 (62 %) der 89 eingesandten Sentinelproben respiratorische Viren identifiziert, darunter 23 (26 %) Proben mit SARS-CoV-2, 19 (21 %) mit Parainfluenzaviren (PIV), 13 (15 %) mit Rhinoviren, vier (4 %) mit Influenzaviren und zwei (2 %) mit humanen Metapneumoviren (hMPV). Respiratorische Synzytialviren (RSV) und humane saisonale Coro-naviren (hCoV) wurden nicht nachgewiesen. SARS-CoV-2 werden seit mehreren Wochen insbesondere in der Altersgruppe der Erwachsenen identifiziert.
Im Rahmen der ICD-10-Code basierten Krankenhaussurveillance (ICOSARI) ist die Zahl schwerer akuter respiratorischer Infektionen (SARI) insgesamt seit mehreren Wochen trotz leichter Schwankungen weitestgehend stabil.
Die im Vergleich mit den Vorjahren aktuell deutlich höhere ARE-Aktivität ist auf die Ko-Zirkulation verschiedener Atemwegserreger zurückzuführen. Es werden SARS-CoV-2 hauptsächlich bei Erwachsenen und Parainfluenzaviren bei Kindern nachgewiesen; Rhino- und Influenzaviren werden gleichmäßiger in beiden Altersgruppen identifiziert.
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