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2022-07Studienarbeit DOI: 10.25646/10247
SIGMO - Die Sigmoidoskopie als evidenzbasiertes Screeningverfahren für Darmkrebs – eine mögliche Option?
dc.contributor.authorInstitut für Epidemiologie, Sozialmedizin und Gesundheitssystemforschung, Medizinische Hochschule Hannover
dc.date.accessioned2022-08-10T09:13:37Z
dc.date.available2022-08-10T09:13:37Z
dc.date.issued2022-07none
dc.identifier.urihttp://edoc.rki.de/176904/10027
dc.description.abstractEs soll die Frage beantwortet werden, welchen langfristigen Effekt das Angebot der Sigmoidoskopie zur Darmkrebs-Früherkennung auf die Teilnahme, auf die Inzidenz und Mortalität von Darmkrebs und seinen Vorstufen, auf den Schaden, auf die Kosten und Kosten-Effektivität hätte. Dabei erfolgt ein Vergleich der bisherigen Regelversorgung mit dem erweiterten Screeningangebot. Die Frage soll auf Basis eines Markov Modells beantwortet werden. Zu Beginn der Simulation kann das fiktive Patientenkollektiv entweder von einem bestimmten Gesundheitszustand aus starten oder sich auf verschiedene Gesundheitszustände aufteilen (sog. Initialverteilung). Für letzteres werden Initialwahrscheinlichkeiten verwendet, die vorgeben, welcher Anteil der Kohorte sich zu Beginn in welchem Gesundheitszustand befindet. Um die Prävalenz von unterschiedlichen unentdeckten Darmkrebsvorstufen und Darmkrebs näherungsweise zu bestimmen, wird der Jahresbericht 2019 zur Früherkennungskoloskopie herangezogen, die den schwerwiegendsten Befund von n=508.530 Untersuchte nach Koloskopie berichtet haben. Allerdings liegen diese Daten für Darmkrebs nicht lokalisationsbezogen (Kolon enthält sowohl distal als auch proximal) und nicht nach Stadien für Alter und Geschlecht vor. Mithilfe von Inzidenzdatem des Zentrums für Krebsregisterdaten über mehrere Kalenderjahre (Prä-Screening-Koloskopie: 1999-2002; Peri-Koloskopie: ab 2003) soll der Anteil für proximal, distal und UICC nach Geschlecht für die 50-Jährigen (Startalter im Modell) als Durchschnittswert über mehrere Jahre geschätzt werden. Daten aus dem SEER (Surveillance, Epidemiology, and End Results)-Register von 1973 bis 2012 legen außerdem nahe, dass die Wahrscheinlichkeit für Darmkrebs mit Metastasen durch das Screening nicht reduziert wurde, wobei man eine derartige Stadienverschiebung durch das Screening mit mehr milderen, gut behandelbaren Darmkrebsstadien und weniger metastierten Stadien erwarten würde. Dies würde sich dadurch erklären lassen, dass nur ein geringer Anteil von Darmkrebs aus dem Screening stammt. Durch den Vergleich der beiden Zeiträume für 5-Jahres-Altersgruppen lässt sich abschätzen, ob eine Stadienverschiebung oder keine Stadienverschiebung im Modell als Basisfall- oder Sensitivitätsanalyse berücksichtigt werden sollte. Für die Ermittlung der Nutzwerte und Kostenparameter sowie für die Übergangswahrscheinlichkeiten werden unterschiedliche Datenquellen genutzt. Für u. a. die Testcharakteristika, Häufigkeit von Komplikationen bei endoskopischen Verfahren bzw. Kosten der Darmkrebstherapie werden systematische Literaturrecherchen bzw. Auswertungen von Kassendaten (AOK Niedersachsen) durchgeführt. Die Präferenzen der Versicherten für die unterschiedlichen Screeningverfahren (Stuhltest, Sigmoidoskopie, Koloskopie) werden aus dem Discrete Choice Experiment übernommen. Zudem sollen für prognostische Aussagen zu aktuellen Diagnosejahrgängen lokalisationsbezogene (proximal: C18.0, C18.1, C18.2, C18.3, C18.4, C18.5, C18.6, distal: C18.7, C19, C20; nicht zuordbar: C18.8, C18.9) Daten zum relativen 1-, 2-, 3-, 4-, und 5-Jahres-Überleben nach der Diagnosestellung von Darmkrebs nach UICC-Stadien und nach Geschlecht in 10-Jahres-Altersgruppen (ab 50 Jahren für beide Geschlechter) des Zentrums für Krebsregisterdaten genutzt werden, um valide Inputparameter für den deutschen Versorgungskontext zu generieren. Für die Periode 2017-2019 gehen für das Überleben im ersten Jahr nach Diagnose zwischen 2016 und 2019 erkrankte Personen ein, für das Überleben im zweiten bzw. dritte Jahr solche aus den Diagnosejahren 2015 bis 2018 bzw. 2014 bis 2017, und schließlich für das vierte bzw. fünfte Jahr Personen, die zwischen 2013 bis 2016 bzw. 2012 und 2015 erkrankt sind. Da die Genauigkeit von Überlebenszeitanalysen sehr von der Qualität der zugrundeliegenden Daten abhängt, ist eine Eingrenzung der Register möglich. Die Modellbildung und die Analysen erfolgen mit dem Programm TreeAge. Die Modellierungergebnisse sollen an den lokalisationsbezogene Daten zur Darmkrebsinzidenz bzw. -mortalität nach Alter und Geschlecht sowie Stadium vom Zentrum für Krebsregisterdaten bzw. Statistischen Bundesamt validiert werden.ger
dc.language.isogernone
dc.publisherRobert Koch-Institut
dc.subject.ddc610 Medizin und Gesundheitnone
dc.titleSIGMO - Die Sigmoidoskopie als evidenzbasiertes Screeningverfahren für Darmkrebs – eine mögliche Option?none
dc.typeStudyThesis
dc.identifier.urnurn:nbn:de:0257-176904/10027-7
dc.identifier.doi10.25646/10247
local.edoc.type-nameStudienarbeit

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