Listeriose-Ausbrüche in Deutschland – Hinweise auf geräucherte oder gebeizte Lachsprodukte als Ursache von Infektionen, Fortschreibung des Berichts aus 2021
Adler, Marlen
Al Dahouk, Sascha
Flieger, Antje
Halbedel, Sven
Holzer, Alexandra
Kleta, Sylvia
Lachmann, Raskit
Lüth, Stefanie
Nöckler, Karsten
Stark, Klaus
Wilking, Hendrik
Listeriose, verursacht durch das Bakterium Listeria (L.) monocytogenes, tritt in verschiedenen Formen auf und wird vor allem durch Konsum kontaminierter Lebensmittel übertragen. Die Krankheit ist mit teilweise schweren Verläufen und einer hohen Sterblichkeit assoziiert.
Im Epidemiologischen Bulletin 3/2021 wurde ein Artikel zu 22 Listeriose-Ausbrüchen in Deutschland mit Hinweisen auf geräucherte oder gebeizte Lachsprodukte als Ursache von Infektionen publiziert. Im vorliegenden Bericht wird nun ein Update zur aktuellen Situation gegeben: Es konnten insgesamt 24 bundeslandübergreifende Listeriose-Ausbrüche mit Hinweisen auf geräucherte oder gebeizte Lachsprodukte als Ursache seit 2010 identifiziert werden. Dies sind zwei Ausbrüche mehr als im vorherigen Bericht. In den Jahren 2021 und 2022 gab es 66 Listeriose-Fälle in 15 Ausbrüchen.
Die Daten bestätigen, dass geräucherte oder gebeizte Lachsprodukte in Deutschland weiterhin ein relevantes Risiko für Listeriose darstellen. Zudem ist insgesamt bei allen Listeriose-Ausbrüchen mit einer starken Untererfassung zu rechnen. Es ist deshalb davon auszugehen, dass die Erkrankungszahlen in der Bevölkerung in Deutschland deutlich höher sind.
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