Gesundheitliche Lage älterer und hochaltriger Menschen in Deutschland: Ergebnisse der Studie Gesundheit 65+
Gaertner, Beate
Scheidt-Nave, Christa
Koschollek, Carmen
Fuchs, Judith
Hintergrund: Aufgrund des demografischen Wandels ist eine umfassende Gesundheitsberichterstattung zur Gesundheit im höheren Alter wichtig.
Methode: Gesundheit 65+ ist eine epidemiologische Längsschnittstudie zur gesundheitlichen Lage der Personen ab 65 Jahren in Deutschland. Auf Grundlage einer zweistufigen, geschichteten Zufallsstichprobe aus 128 Einwohnermeldeämtern nahmen zwischen Juni 2021 und April 2022 3.694 Personen an der Basisbefragung teil (47,9 % Frauen, Durchschnittsalter 78,8 Jahre). Es werden gewichtete Prävalenzen für 19 Indikatoren der Basisbefragung insgesamt und nach Alter, Geschlecht, Bildung sowie Wohnregion dargestellt.
Ergebnisse: Insgesamt berichteten 52,0 % aller Teilnehmenden der Basisbefragung über eine gute oder sehr gute Gesundheit und 78,5 % über eine hohe oder sehr hohe Lebenszufriedenheit. Demgegenüber standen eine Vielzahl von gesundheitlichen/funktionellen Einschränkungen mit Prävalenzen von 5,3 % bei schwerwiegenden Seheinschränkungen bis 69,2 % bei Multimorbidität. Die gesundheitliche Lage der Frauen war deutlich schlechter als die der Männer, die der Personen ab 80 Jahren schlechter als zwischen 65 und 79 Jahren. Es zeigte sich ein deutlicher Bildungsgradient der gesundheitlichen Lage, jedoch keine Unterschiede zwischen West- und Ostdeutschland.
Schlussfolgerungen: Die Studie Gesundheit 65+ liefert eine umfangreiche Datenbasis zur Beschreibung der gesundheitlichen Lage älterer und hochaltriger Personen in Deutschland, auf deren Grundlage Handlungsempfehlungen für Politik und Praxis abgeleitet werden können.
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