Gesundheitskompetenz von Schülerinnen und Schülern in Deutschland – Ergebnisse der HBSC-Studie 2022
Sendatzki, Saskia
Helmchen, Ronja Maren
Moor, Irene
Sudeck, Gordon
Dadaczynski, Kevin
Rathmann, Katharina
Hintergrund: Die Gesundheitskompetenz (GK) umfasst Wissen und Fähigkeiten zum kritischen und selbstbewussten Umgang mit Gesundheitsinformationen in individuellen und gesellschaftlichen Kontexten. In aktuellen Studien ergeben sich für einen hohen Anteil an Kindern und Jugendlichen Einschränkungen ihrer GK, abhängig von Merkmalen des sozialen Hintergrundes. Die GK gilt als eine wichtige Einflussgröße für die Gesundheit. Über die zeitliche Entwicklung der GK und ihren Zusammenhang mit psychosomatischen Beschwerden junger Menschen ist bisher wenig bekannt.
Methode: Ausgehend von den Ergebnissen der „Health Behaviour in School-aged Children (HBSC)“-Studie wird in diesem Beitrag die Ausprägung der GK von 11-, 13- und 15-jährigen Schülerinnen und Schülern (N = 6.475) im zeitlichen Vergleich und unter Berücksichtigung sozialer Unterschiede betrachtet. Schließlich wird der Zusammenhang zwischen GK und psychosomatischen Beschwerden in den Blick genommen. Dafür wurden uni-, bi- und multivariate Analysen durchgeführt.
Ergebnisse: 2022 ergibt sich mit 24,4 % für etwas mehr Schülerinnen und Schüler eine geringe GK als in 2017/18 (21,4 %). Es zeigen sich Unterschiede in der GK nach Geschlecht, Alter, Schulform und familiärem Wohlstand. Eine geringe GK ist mit einer hohen psychosomatischen Beschwerdelast assoziiert.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse verdeutlichen den Bedarf an zielgruppenspezifischen Maßnahmen zur Förderung der GK junger Menschen, welche individuelle und organisationale Aspekte der GK adressieren.
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