Risiko- und Schutzfaktoren im Zusammenhang mit gesundheitsbezogener Lebensqualität bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS in Deutschland – Ergebnisse aus dem Konsortialprojekt INTEGRATE-ADHD
Gilbert, Martha
Ravens-Sieberer, Ulrike
Schlack, Robert
Beyer, Ann-Kristin
Romanos, Marcel
Jans, Thomas
Witte, Julia
Heuschmann, Peter
Riederer, Cordula
die INTEGRATE-ADHD Study Group
Kaman, Anne
Hintergrund: Es ist bekannt, dass die gesundheitsbezogene Lebensqualität (gLQ) von Menschen mit Aufmerksamkeitsdefizit-/Hyperaktivitätsstörung (ADHS) beeinträchtigt ist. Die Identifizierung von Faktoren, die die gLQ beeinflussen, kann wichtige Informationen für die Entwicklung von Präventions- und Interventionsprogrammen für betroffene Kinder und Jugendliche liefern. Ziel der vorliegenden Studie war es, gesundheitsbezogene und psychosoziale Risiko- und Schutzfaktoren für die gLQ bei Kindern und Jugendlichen mit einer administrativen ADHS-Diagnose zu untersuchen.
Methode: Im Rahmen des Konsortialprojekts INTEGRATE-ADHD nahmen n = 4.809 Eltern von Kindern und Jugendlichen im Alter von 7 bis 17 Jahren zwischen Oktober 2021 und August 2022 an einer Online-Befragung teil und beantworteten Fragen zur gLQ (KIDSCREEN-27), zur Inanspruchnahme der Gesundheitsversorgung sowie zu psychosozialen Risiko- und Schutzfaktoren. Es wurden multiple lineare Regressionsanalysen durchgeführt, um den Zusammenhang zwischen diesen
Faktoren und den fünf gLQ-Dimensionen des KIDSCREEN-27 zu bewerten.
Ergebnisse: Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass elterliche Psychopathologie und elterliche Belastung Risikofaktoren für eine geringere gLQ bei Kindern und Jugendlichen mit ADHS sind. Außerdem wurde ein positiver Zusammenhang zwischen den fünf gLQ-Dimensionen und den psychosozialen Faktoren Familienklima und soziale Unterstützung festgestellt, was darauf hindeutet, dass es sich hierbei um Schutzfaktoren handelt.
Schlussfolgerungen: Die Ergebnisse unterstreichen die Bedeutung von Präventions- und Interventionsprogrammen für Kinder und Jugendliche mit ADHS, die die psychische Gesundheit der Eltern berücksichtigen und darauf abzielen, Ressourcen wie das Vorhandensein eines guten Familienklimas und sozialer Unterstützung zu stärken.
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