Analyse und Eindämmung eines SARS-CoV-2-Ausbruchs in einer Aufnahmeeinrichtung für Asylsuchende 2020
Bank, Ute
Bauer, Katja
Dilas, Milica
Färber, Jacqueline
Kunschmann, Ralf
Michel, Wiebke
Tammer, Ina
Händel, Ulrike
Irmscher, Hanns-Martin
Holler, Sheila
Christiansen, Heike
Kaasch, Achim J.
Übertragbare Infektionserkrankungen stellen die Leitungen von großen Gemeinschaftsunterkünften vor besondere Herausforderungen. In Einrichtungen zur Unterbringung von Asylsuchenden können sprachliche Barrieren die Erkennung von Infektionen und die Infektionsprävention mit Umsetzung von Hygiene- und Abstandsregeln erschweren. Im Beitrag wird von einem SARS-CoV-2-Ausbruch in einer großen Gemeinschaftsunterkunft mit mehr als 800 Bewohnenden Ende März 2020 berichtet. Nach Bekanntwerden des Indexfalls wurden in ersten PCR-Untersuchungen weitere 59 infizierte Personen identifiziert. Durch Änderung der Zugangsmöglichkeiten zu einzelnen Gebäuden bzw. Wohnbereichen, Schließung der Gemeinschaftsräume, schnelle Verlegung Infizierter in Quarantäneunterkünfte sowie durch weitere engmaschige serielle PCR-Testungen aller Bewohnenden gelang es, das Ausbruchsgeschehen einzudämmen. Insgesamt wurde bei 138 (17 %) von 812 Personen SARS-CoV-2 nachgewiesen. Alle Infektionen verliefen symptomlos bis symptomarm, in keinem Fall kam es zu einer Hospitalisierung. Sieben Wochen nach Identifikation des Indexfalls wurde der Ausbruch für beendet erklärt.
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