Auf dem Weg zu einem europäischen Gesundheitsinformationssystem: Die Projekte BRIDGE Health, InfAct und PHIRI
Thißen, Martin
Fehr, Angela
Anton, Aline
Seeling, Stefanie
Ziese, Thomas
Hintergrund: Die nationalen Gesundheitssysteme in Europa stehen vor ähnlichen Herausforderungen – demografischer Wandel, zunehmende Krankheitslast durch chronische nichtübertragbare Erkrankungen, gesundheitliche Ungleichheiten. Vergleichbare Gesundheitsdaten und Erfahrungsaustausch zwischen den Ländern sind daher eine wichtige Grundlage für politische Entscheidungen. Gesundheitsinformationen in der Europäischen Union (EU) sind jedoch fragmentiert und Ansätze zur Etablierung eines umfassenden Systems meist projektbasiert.
Methode: Der Beitrag beschreibt die europäischen Projekte BRIDGE Health (2015 – 2017), InfAct (Information for Action, 2018 – 2021) und PHIRI (Population Health Information Research Infrastructure, 2020 – 2023), die die Entwicklung einer nachhaltigen Infrastruktur für Gesundheitsinformationen zum Ziel hatten.
Ergebnisse: Die aufeinander aufbauenden Projekte lieferten Vorarbeiten für ein EU-weites Gesundheitsinformationssystem. So wurden ein Gesundheitsinformationsportal etabliert, eine föderierte Forschungsinfrastruktur implementiert, Handreichungen entwickelt und Schulungen zum Kapazitätsaufbau durchgeführt.
Schlussfolgerungen: Ein integriertes EU-weites Gesundheitsinformationssystem ist eine wichtige Basis für politische Entscheidungen und Voraussetzung für eine schnelle und abgestimmte Reaktion auf Gesundheitskrisen. Eine nachhaltige Struktur oder Institution mit Mandat für nichtübertragbare Erkrankungen (NCD) und deren Determinanten auf EU-Ebene wäre wünschenswert.
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