Epidemiologie und Behandlung des anaplastischen Schilddrüsenkarzinoms
Universitätsmedizin Mainz
Anaplastische Schilddrüsenkarzinome (ATC) sind äußerst selten. Das mediane Überleben nach Diagnose liegt bislang bei nur etwa 3-6 Monaten, da die Biologie des Tumors in der Regel sehr aggressiv ist. Daher wird bei dieser Erkrankung auch nur das Tumorstadium IV (nach UICC) vergeben.
Die Tumore weisen häufig genetische Variationen auf, die den Krebs so schwer behandelbar machen. Andererseits ergeben sich dadurch Ansätze für immun-onkologische Therapien, die seit einigen Jahren erprobt werden und aufgrund positiver Effekte Eingang in die europäischen und amerikanischen Leitlinien gefunden haben.
Epidemiologische Fragestellungen:
. Wie hat sich die rohe und die altersstandardisierte Inzidenz von ATC in Deutschland zwischen 2012 und 2022 entwickelt (jahresgenau, geschlechts- und altersgruppenstratifiziert)?
2. Wie hat sich das relative Überleben von ATC entwickelt? (gleiche Bedingungen)?
3. Wie hoch ist der Anteil unter den Patienten mit follikulären, papillären und schlecht differenzierten Schilddrüsentumoren, bei denen sich ein ATC entwickelt? (aggreggiert über die Jahre 2012 bis 2022)?
4. Wie viele Menschen leben derzeit mit einem ATC in Deutschland? (geschätzte Prävalenz für den letztmöglichen Zeitpunkt)
Klinische Fragestellungen:
1. Wie viel Prozent der Patienten mit ATC erhielten in den Jahren 2020, 2021, 2022 neoadjuvante, adjuvante und palliative systemische Therapie?
2. Wie hoch ist der Prozentsatz der operierten und der bestrahlten Patienten in den Jahren 2020, 2021, 2022?
3. Pro Tumorstadium: Wie ist das mediane Überleben bei Patienten je nach Behandlungsstrategie?
Epidemiologische Forschungsziele:
Ziel ist es, mit den Daten abschätzen zu können
a) wie hoch die Krankheitslast von ATC derzeit ist
b) ob sich die Erkrankungszahlen in den letzten Jahren verändert haben.
Klinische Forschungsziele:
Ziel ist es, mit den Daten abschätzen zu können
a) wie Patienten mit ATC in den letzten Jahren behandelt wurden (insbesondere, inwiefern neuere Behandlungsansätze (neoadjuvante Therapie) Eingang in die Praxis gefunden haben)
b) ob sich die verschiedenen Behandlungsansätze hinsichtlich des Gesamtüberlebens unterscheiden
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