Armut und Gesundheit von Kindern und Jugendlichen zum Ende der COVID-19-Pandemie. Ergebnisse der KIDA-Studie
Blume, Miriam
Mauz, Elvira
Tschorn, Mira
Manz, Kristin
Schienkiewitz, Anja
Allen, Jennifer
Hoebel, Jens
Rattay, Petra
Hintergrund: Armutsgefährdete junge Menschen waren in der COVID-19-Pandemie durch Kontakteinschränkungen sowie Kita- und Schulschließungen besonders belastet. Ziel ist es, die gesundheitliche Lage von armutsgefährdeten jungen Menschen im Vergleich zu Gleichaltrigen aus finanziell bessergestellten Familien zum Ende der Pandemie zu beschreiben.
Methode: Die Analysen basieren auf Daten von 3- bis 15-Jährigen aus der Studie Kindergesundheit in Deutschland aktuell (2022/2023). Für ausgewählte Indikatoren der Gesundheit, des Gesundheitsverhaltens und psychosozialer Belastungen bzw. Ressourcen wurden nach Einkommen stratifizierte Prävalenzen bestimmt. Dabei wurde zwischen armutsgefährdeten Familien und Familien mit mittlerem und hohem Einkommen unterschieden. In Poisson-Regressionen wurde für die elterliche Bildung adjustiert.
Ergebnisse: Armutsgefährdete junge Menschen haben schlechtere Gesundheitschancen als Gleichaltrige aus finanziell bessergestellten Familien. Während erstere seltener an außerschulischen Sportangeboten teilnehmen, zeigen sich bei der Teilnahme an Sport-AGs in der Schule keine Unterschiede nach dem Familieneinkommen.
Schlussfolgerungen: Strategien zur Verminderung gesundheitlicher Benachteiligungen von armutsgefährdeten jungen Menschen müssen auf gesamtgesellschaftlicher Ebene und in den Lebenswelten vor Ort ansetzen. Durch ein kontinuierliches Monitoring der Kinder- und Jugendgesundheit können Trends frühzeitig erkannt werden.
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