Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener in Deutschland: Studienergebnisse und Präventionsangebote des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit
Eckhardt, Stephanie
Nitzsche, Anika
Orth, Boris
Hintergrund: Mit dem Konsumcannabisgesetz erfolgte am 1. April 2024 eine Teillegalisierung von Cannabis. Für Jugendliche unter 18 Jahren bleibt Cannabis weiterhin verboten. Der Beitrag untersucht, wie sich die Verbreitung des Cannabiskonsums unter jungen Menschen in Deutschland bis zu diesem Zeitpunkt entwickelt hat und stellt Präventionsmaßnahmen und Förderprojekte des Bundesinstituts für Öffentliche Gesundheit (BIÖG, vormals Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, BZgA) dar.
Methode: Anhand repräsentativer Studien des BIÖG werden für 12- bis 17-jährige Jugendliche und 18- bis 25-jährige junge Erwachsene soziodemografische Unterschiede im Jahr 2023 und Trends der 12-Monats-Prävalenz des Cannabiskonsums in den Jahren 2008 bis 2023 untersucht. Aktuelle Präventionsangebote werden systematisch dargestellt.
Ergebnisse: Die 12-Monats-Prävalenz des Cannabiskonsums änderte sich vor der Teillegalisierung bei weiblichen und männlichen Jugendlichen wenig, erhöhte sich bei jungen Frauen (2008: 8,3 %; 2023: 19,4 %) und Männern (2008: 14,8 %; 2023: 26,9 %) aber deutlich. Der Fokus von Maßnahmen der Cannabisprävention liegt im schulischen Setting und auf digitalen Angeboten.
Schlussfolgerungen: Effekte der Teillegalisierung auf den Cannabiskonsum Jugendlicher und junger Erwachsener müssen durch Folgestudien evaluiert werden. Das BIÖG bietet für unterschiedliche Zielgruppen fundierte Informationen zu Cannabis, dessen Wirkweise und den gesundheitlichen Risiken sowie digitale Beratungsangebote und Selbsttests an und baut seine Angebote kontinuierlich aus.
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