Aktuelles aus der KV-Impfsurveillance – Impfquoten ausgewählter Schutzimpfungen in Deutschland
Rieck, Thorsten
Feig, Marcel
Siedler, Anette
Wichmann, Ole
Aktuelle und belastbare Daten zum Impfstatus der Bevölkerung sind für die zielgruppenspezifische Kommunikation zu Impfungen und zur Evaluation von Impfempfehlungen und Impfprogrammen unerlässlich. Bundesweite Impfquoten werden in allen Bundesländern regelmäßig bei Schulanfängern erhoben und jährlich im Epidemiologischen Bulletin veröffentlicht. Seit 2004 führt das Robert Koch-Institut in Kooperation mit den Kassenärztlichen Vereinigungen die „KV-Impfsurveillance“ als zusätzliche Säule für ein bundesweites Monitoring von Impfquoten durch. In der ersten Projektphase konnte die Methodik zur Auswertung der Abrechnungsdaten aus der ambulanten Versorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung erarbeitet und in einer zweiten Projektphase angewendet und validiert werden. In Ergänzung zu den bei Schuleingangsuntersuchungen erhobenen Impfquoten werden seit 2016 im Epidemiologischen Bulletin jährlich Impfquoten zu ausgewählten Impfungen und Altersgruppen veröffentlicht, die auf Basis der KV-Abrechnungsdaten ermittelt worden sind. Bei der Inanspruchnahme der Rotavirus-Impfung gibt es große regionale Unterschiede von bis zu 77 Prozentpunkten auf Kreisebene. Zwei- und Dreijährige sind in den östlichen Bundesländern seltener gegen Masern geimpft als in den westlichen Bundesländern. Die Schuleingangsuntersuchungen zeigen, dass sich dieser Unterschied im Einschulalter umgekehrt. Die Impfquoten gegen HPV sind bei 15-jährigen Mädchen in den vergangenen Jahren leicht angestiegen, liegen jedoch weiterhin auf niedrigem Niveau. Die Influenza-Impfung wird seit Saison 2012/2013 nur noch von gut einem Drittel der Personen über 60 Jahren in Anspruch genommen. Das sind einige Ergebnisse der KV-Impfsurveillance, die im Epidemiologischen Bulletin 1/2018 veröffentlicht sind.
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