Messung des sozioökonomischen Status und des subjektiven sozialen Status in KiGGS Welle 2
Lampert, Thomas
Hoebel, Jens
Kuntz, Benjamin
Müters, Stephan
Kroll, Lars Eric
Der Beitrag beschreibt die Messung des sozioökonomischen Status (SES) und des subjektiven sozialen Status (SSS) in der aktuellen Datenerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2), die in den Jahren 2014 bis 2017 durchgeführt wurde. Der mehrdimensionale SES-Index wird als Punktsummenscore auf Basis von Angaben der Eltern zu ihrer Schulbildung und beruflichen Qualifikation, zu ihrer beruflichen Stellung und zum Netto-Äquivalenzeinkommen berechnet. Der SSS wird in der Altersgruppe der 11- bis 17-Jährigen mithilfe einer deutschen Version der MacArthur Scale für das Jugendalter erfasst. Um die Verwendung der beiden Instrumente zu demonstrieren, werden exemplarisch Ergebnisse zum Zusammenhang zwischen dem SES-Index beziehungsweise dem SSS und dem allgemeinen Gesundheitszustand von 3- bis 17-jährigen beziehungsweise 11- bis 17-jährigen Kindern und Jugendlichen berichtet. Insgesamt bewerten mehr als 95 % der Eltern den allgemeinen Gesundheitszustand ihrer Kinder als sehr gut oder gut. Die Analysen verdeutlichen jedoch, dass Kinder und Jugendliche mit niedrigem SES beziehungsweise SSS deutlich häufiger einen mittelmäßigen, schlechten oder sehr schlechten Gesundheitszustand aufweisen als Gleichaltrige mit hohem SES beziehungsweise SSS. Anhand beider Instrumente können auch bei wechselseitiger statistischer Kontrolle jeweils eigenständige Zusammenhänge mit dem allgemeinen Gesundheitszustand der Kinder und Jugendlichen aufgezeigt werden. Dies spricht dafür, in Studien zur Kinder- und Jugendgesundheit neben dem SES-Index auch den SSS zu betrachten. Auf diese Weise können zusätzliche Aspekte der sozioökonomischen Verhältnisse der Familien berücksichtigt werden.