Molekulare Analyse humaner Influenzaviren
Biere, Barbara
Schweiger, Brunhilde
Die Evolution der Influenzaviren wird in zunehmendem Umfang außer mittels klassischer Methoden über molekulare Verfahren verfolgt. Im Vordergrund steht dabei die Analyse der beiden Hüllantigene Hämagglutinin (HA) und Neuraminidase (NA), die das Antigenprofil der Viren bestimmen. Die Influenza-A(H3N2)-Viren weisen eine besonders hohe Variabilität auf, sodass in der Regel mindestens 2 Virusvarianten kozirkulieren. Gemeinsam mit den Influenza-B-Viren verursachten sie etwa 90% der in Deutschland in den vergangenen 12 Saisons aufgetretenen Influenzavirus-Infektionen, während die A-(H1N1-)Viren nur eine untergeordnete Rolle spielten. In den Saisons 2001/02 und 2002/03 traten unerwartet reassortierte Viren des Subtyps A(H1N2) auf, die aber nur vereinzelt isoliert wurden und keine epidemiologische Bedeutung erlangten. In der Saison 2001/02 wurden zudem nach 10-jähriger Abwesenheit erstmalig wieder Influenza-B-Viren der Victoria-Linie in Deutschland und in anderen Ländern der Nordhalbkugel nachgewiesen. Auch hier kam es zu Reassortment-Ereignissen mit den kozirkulierenden Yamagata-like-Influenza-B-Viren, die sich am Auftreten von Viren mit einem Victoria-like HA und einem Yamagata-like NA zeigten.
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