Inanspruchnahme von Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2 und Trends
Rommel, Alexander
Hintzpeter, Birte
Urbanski, Dominika
Heilmittel wie Physiotherapie, Logopädie und Ergotherapie tragen dazu bei, gesundheitliche Störungen im Kindesund
Jugendalter frühzeitig zu beheben und eine gesunde Entwicklung der Heranwachsenden sicherzustellen. Der
Beitrag beschreibt die Inanspruchnahme von Heilmitteln bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland und analysiert
Zusammenhänge mit demografischen und sozialen Faktoren. Die Auswertungen erfolgen auf Basis der zweiten
Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017)
mit 15.023 Teilnehmenden. Trends werden im Vergleich zur KiGGS-Basiserhebung (2003 – 2006) berechnet. Innerhalb
eines Jahres nehmen in Deutschland 9,6 % der Kinder und Jugendlichen Physiotherapie, 6,1 % Logopädie und 4,0 %
Ergotherapie in Anspruch. Logopädie und Ergotherapie werden von Jungen häufiger genutzt als von Mädchen.
Die Inanspruchnahme von Logopädie fällt bei den 3- bis 6-Jährigen mit 15,0 % am höchsten aus. Ergotherapie
kommt mit 8,3 % am häufigsten bei 7- bis 10-Jährigen und Physiotherapie mit 16,9 % bei 14- bis 17-Jährigen zur
Anwendung. Soziale Unterschiede bestehen vor allem im Sinne einer höheren Inanspruchnahme von Ergotherapie
und Logopädie und einer geringeren Inanspruchnahme von Physiotherapie bei sozial benachteiligten Kindern und
Jugendlichen. In den letzten zehn Jahren hat die Inanspruchnahme von Logopädie und Physiotherapie bei
Heranwachsenden deutlich zugenommen.
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Notes
Die englische Version des Artikels ist verfügbar unter: http://doi.org/10.17886/RKI-GBE-2018-097