Die globale Polio-Eradikation ist zum Greifen nahe - Ziel ist das Jahr 2023
Lachmann, Raskit
Rossmann, Katalyn
Diedrich, Sabine
Wichmann, Ole
Der Beitrag im Epidemiologischen Bulletin 14/2019 gibt einen Überblick über das aktuelle Vorkommen von Poliomyelitis weltweit. Die letzte in Deutschland erworbene Erkrankung an Poliomyelitis durch ein Wildvirus wurde 1990 erfasst. Die letzten beiden importierten Fälle (aus Ägypten und Indien) wurden 1992 registriert. Wegen der Möglichkeit eines Reimportes von Polioviren müssen die Pfeiler der Polioeradikation – hohe Impfquoten und Überwachung – auch in poliofreien Regionen solange intensiv weitergeführt werden, bis die globale Polioeradikation erreicht ist. In diesem Kontext werden im Rahmen der bundesweiten Enterovirus-Surveillance (EVSurv) in Deutschland Stuhl- und Liquorproben von Patienten mit Verdacht auf eine aseptische Meningitis/Enzephalitis bzw. akute schlaffe Paresen (AFP) auf Enteroviren untersucht.
Die globale Eradikation der Poliomyelitis ist ein von der Weltgesundheitsversammlung erklärtes Ziel. In einer außerordentlichen gemeinsamen Erklärung der Global Polio Eradication Initiative (GPEI) fordern die Vorsitzenden alle an der Eradikation der Poliomyelitis Beteiligten auf, sicherzustellen, dass die Kinderlähmung bis 2023 endlich der Vergangenheit angehören soll. Der Eradikationsplan bis 2018 hat die Welt an den Rand der Poliofreiheit gebracht. Ein neuer Strategieplan 2019 – 2023 soll nun auf den seit 2013 gewonnenen Erfahrungen aufbauen.
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