Die Gesundheit von Kindern und Jugendlichen mit Migrationshintergrund
in Deutschland – Querschnittergebnisse aus
KiGGS Welle 2
Koschollek, Carmen
Bartig, Susanne
Rommel, Alexander
Santos-Hövener, Claudia
Lampert, Thomas
Von den in Deutschland lebenden Minderjährigen haben über ein Drittel (36,5 %) einen Migrationshintergrund. Basierend
auf den Daten der zweiten Folgeerhebung der Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland
(KiGGS Welle 2, 2014 – 2017) wird die gesundheitliche Lage von 11- bis 17-Jährigen mit und ohne Migrationshintergrund
anhand ausgewählter Indikatoren beschrieben. Da Kinder und Jugendliche mit Migrationshintergrund eine in sich
vielfältige Gruppe darstellen, werden die Gesundheitsindikatoren nicht nur nach dem Vorliegen eines Migrationshintergrundes,
sondern auch nach weiteren migrationsbezogenen Merkmalen stratifiziert. Darüber hinaus erfolgt in den einzelnen
Subgruppen eine Differenzierung der Ergebnisse nach soziodemografischen Merkmalen. Im Hinblick auf die
Selbsteinschätzung des allgemeinen Gesundheitszustandes sowie der ambulanten Inanspruchnahme pädiatrischer und
allgemeinmedizinischer Leistungen bestehen keine Unterschiede zwischen den 11- bis 17-Jährigen mit und ohne
Migrationshintergrund. Demgegenüber zeigen sich migrationsbezogene Unterschiede im Gesundheitsverhalten. Während
Kinder und Jugendliche mit ein- sowie beidseitigem Migrationshintergrund häufiger als Gleichaltrige ohne
Migrationshintergrund von Übergewicht (einschließlich Adipositas) betroffen sind, konsumieren sie seltener Alkohol in
riskanten Mengen. Zudem konnte gezeigt werden, dass die Outcomes der untersuchten Indikatoren nach
migrationsbezogenen und soziodemografischen Merkmalen variieren.
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