Konzepte für ein migrationssensibles Gesundheitsmonitoring
Schumann, Maria
Kajikhina, Katja
Polizzi, Antonino
Sarma, Navina
Hoebel, Jens
Bug, Marleen
Bartig, Susanne
Lampert, Thomas
Santos-Hövener, Claudia
Fast ein Viertel der Bevölkerung in Deutschland hat nach Definition des Mikrozensus einen Migrationshintergrund, das
heißt, dass sie selbst oder mindestens ein Elternteil ohne deutsche Staatsangehörigkeit geboren wurden. Repräsentative
Aussagen zur gesundheitlichen Lage aller in Deutschland lebenden Menschen sind mit Blick auf die aktuelle Datenlage
und Unterrepräsentation spezifischer Bevölkerungsgruppen bislang nur schwer möglich. Vor diesem Hintergrund wurde
am Robert Koch-Institut das Projekt Improving Health Monitoring in Migrant Populations (IMIRA) initiiert. Ziel ist es,
ein migrationssensibles Gesundheitsmonitoring aufzubauen und die Einbindung von Menschen mit Migrationshintergrund
in die Gesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts zu verbessern. Dabei spielt auch die Überprüfung und Weiterentwicklung
relevanter migrationssensibler Konzepte und adäquater Erhebungsinstrumente eine entscheidende Rolle. In diesem
Zusammenhang wurden Konzepte der Akkulturation, der Diskriminierung, der Religion sowie des subjektiven Sozialstatus
ausgewählt. Im vorliegenden Beitrag werden diese theoretisch eingebettet. Es folgen ein Überblick zur bisherigen
Anwendung in der Epidemiologie sowie ein Vorschlag zur Messung und Operationalisierung der Konzepte. Zudem
werden Handlungsempfehlungen gegeben, inwiefern die Konzepte im Rahmen des Gesundheitsmonitorings am
Robert Koch-Institut Anwendung finden können.
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