Gehäufte Tuberkuloseerkrankungen bei Schlachthofmitarbeitern in Niedersachsen, Ermittlungsergebnisse und Public-Health-Maßnahmen
Ziehm, Dagmar
Barth, Stefanie A.
Menge, Christian
Andres, Sönke
Kohlmorgen, Britta
Brakensiek, Kai
Rettenbacher-Riefler, Sophie
Dreesman, Johannes
Seit Anfang 2018 registrierten die Gesundheitsämter in zwei niedersächsischen Landkreisen gehäuft Tuberkulose-Erkrankungen unter Schlachthofmitarbeitern. Insgesamt handelte es sich um 14 Erkrankungen bei Mitarbeitern zweier Schlachthöfe, in denen Schweine geschlachtet und verarbeitet werden. Ein Erkrankter verstarb an den Folgen der Erkrankung. Es folgten z. T. umfassende Umgebungsuntersuchungen durch die Gesundheitsämter. Bei den betroffenen Personen handelte es sich überwiegend um aus Rumänien stammende Arbeitskräfte. Insbesondere die Typisierungsergebnisse der Fälle deuten darauf hin, dass die für die Erkrankungen ursächlichen Infektionen unabhängig voneinander und demzufolge höchstwahrscheinlich nicht im hiesigen Umfeld erworben wurden. Im Epidemiologischen Bulletin 26/2019 werden die aus Sicht des Infektionsschutzes sich ergebenden Ansatzpunkte für Public-Health-Maßnahmen diskutiert.