Zusammenhänge zwischen Partnerschaft, Elternschaft, Erwerbstätigkeit und der selbst eingeschätzten Gesundheit in Deutschland und der EU – Ergebnisse des European Health Interview Survey (EHIS) 2
Robert Koch-Institut
Partnerschaft, Elternschaft und Erwerbstätigkeit stellen drei zentrale soziale Rollen im mittleren Erwachsenenalter dar.
Vor dem Hintergrund der Diskussion um multiple Rollen und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf wird analysiert, in
welcher Weise die Kombination der sozialen Rollen in Deutschland und der Europäischen Union (EU) mit der
selbsteingeschätzten Gesundheit zusammenhängt.
Die Analyse basiert auf Daten der zweiten Welle des European Health Interview Survey (EHIS 2), der 2013 bis 2015 in
allen EU-Mitgliedstaaten durchgeführt wurde. Einbezogen wurden 62.111 Frauen und 50.719 Männer im Alter von 25 bis
59 Jahren. Mittels logistischer Regressionen wurden adjustierte Wahrscheinlichkeiten (Predictive Margins) für eine
mittlere bis sehr schlechte Gesundheit in unterschiedlichen Familien- und Erwerbskonstellationen für die EU und
Deutschland berechnet (bei Männern nur für die gesamte EU).
Bei Frauen und Männern zeigt sich auf Ebene der EU in allen familiären Lebensformen ein Unterschied nach dem
Erwerbsstatus: Nichterwerbstätige berichten am häufigsten eine mittlere bis schlechte Gesundheit, gefolgt von Teilzeitund
Vollzeiterwerbstätigen. Bei Müttern mit Partnerin oder Partner fallen die Unterschiede nach Erwerbsstatus geringer
aus als bei Frauen in anderen Lebensformen. In Deutschland finden sich bei Müttern keine Unterschiede in der Gesundheit
nach Erwerbsstatus; dies gilt auch für Alleinerziehende. Darüber hinaus zeigen sich unterschiedliche Zusammenhangsmuster
zwischen Ländergruppen, die auf Basis ähnlicher Wohlfahrtsstaatssysteme gebildet wurden.
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