Virushepatitis B und D im Jahr 2019
Dudareva, Sandra
Kremer, Katrin
Harder, Thomas
Maisa, Anna
Bremer, Viviane
Zimmermann, Ruth
Deutschland hat sich den Eliminationszielen viraler Hepatitiden der WHO bis 2030 verschrieben. Um die Surveillance in Deutschland zu intensivieren und um eine bessere Vergleichbarkeit mit anderen europäischen Ländern zu gewährleisten, wurden 2015 die Falldefinitionen von Hepatitis B und D angepasst.
Zudem erfolgte eine Anpassung des IfSG 2017. Seit 2019 werden auch Zahlen zu chronischen Infektionen veröffentlicht. Seit 2015 ist eine starke Zunahme der gemeldeten Fallzahlen zu verzeichnen, was mit den oben beschriebenen Änderungen zusammenhängt. Eine im Epidemiologischen Bulletin 30/31 2020 nach Infektionsstadium differenzierte Auswertung des zeitlichen Verlaufs zeigt jedoch, dass die Anzahl akuter Infektionen seit 2011, mit Ausnahme von 2015, bei weniger als 600 Infektionen pro Jahr lag und seitdem kein Anstieg an akuten Infektionen zu verzeichnen war. Die Hepatitis-B-Impfquoten sind nicht nur in der Allgemeinbevölkerung, sondern auch in den Risikogruppen unzureichend. Strategien zur Erhöhung der Impfquoten sollten für die Allgemeinbevölkerung und die unterschiedlichen Risikogruppen evaluiert werden. Es wird dringend empfohlen, alle Säuglinge, Kinder und Jugendliche konsequent zu impfen.
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