Erfassung der SARS-CoV-2-Testzahlen in Deutschland (Stand 2.12.2020)
Böttcher, Sindy
Oh, Djin-Ye
Staat, Doreen
Stern, Daniel
Albrecht, Stefan
Wilrich, Niklas
Zacher, Benedikt
Mielke, Martin
Rexroth, Ute
Hamouda, Osamah
Seifried, Janna
Seit 09/2020 wird in Deutschland ein deutlich erhöhtes Infektionsgeschehen beobachtet. Aufgrund begrenzter Testkapazitäten musste im November eine Anpassung der Testkriterien erfolgen, so dass Testungen in Deutschland derzeit stärker auf Personen mit ausgeprägterer bzw. direkt als COVID-19-spezifisch erachteter Symptomatik sowie das Vorliegen von Risikofaktoren oder bekannten Expositionen fokussiert sind. Dies hat wie das Epidemiologische Bulletin 49/2020 mitteilt zur Entlastung der diagnostischen Labore geführt. Andererseits ist nun die aktuelle Testzahlerfassung nicht mehr direkt mit den Vorwochen vergleichbar. Der vermehrte Einsatz von Antigentests könnte ebenfalls zur Entlastung der Labore beitragen; wichtig ist hierbei, dass positive Antigentestergebnisse zuverlässig gemeldet werden, da es anderenfalls zum Anstieg der Untererfassung käme. Aufgrund des Testprinzips sind Antigentests per se nicht so sensitiv wie die PCR, zusätzlich bestehen z. T. erhebliche Leistungsunterschiede zwischen den verschiedenen Antigentestsystemen. Nach derzeitiger Datenlage weisen viele der auf dem Markt befindlichen Antigentestsysteme eine akzeptable Sensitivität auf, wenn die Viruslast sehr hoch ist, so dass Personen, die sich zum Zeitpunkt der Probennahme im akuten Infektionsstadium befinden, vermutlich mit einer gewissen Sicherheit erkannt werden. Bisher liegen noch keine publizierten Studien vor, die die Antigentest-Nachweisgrenzen mit dem Vorhandensein infektiöser Viruspartikel in Primärmaterial korrelieren.
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