Zur Situation älterer Menschen in der Anfangsphase der COVID-19-Pandemie: Ein Scoping Review
Gaertner, Beate
Fuchs, Judith
Möhler, Ralph
Meyer, Gabriele
Scheidt-Nave, Christa
Das vorliegende Scoping Review widmet sich den Evidenzlücken zu den Auswirkungen auf Gesundheit, Teilhabe und
Lebenswelt älterer Menschen in der Anfangsphase der COVID-19-Pandemie. Grundlage bildet eine systematische
datenbankgestützte Recherche der internationalen Literatur von Dezember 2019 bis Juni 2020. Ergänzend wurde eine
Recherche von Internetseiten ausgewählter Organisationen in Deutschland durchgeführt (Stichtag: 29.06.2020).
Eingeschlossene Beiträge wurden nach Publikationstyp (empirische Studie, Review, Diskussionsbeitrag) unterschieden.
Inhalte wurden nach Themenbereichen geordnet tabellarisch zusammengefasst. Zentrale Inhalte waren die hohe, jedoch je nach Zugehörigkeit zu bestimmten Untergruppen unterschiedliche Gefährdung älterer Menschen für schwere COVID-19-Verläufe sowie indirekte Folgen der Pandemie für körperliche und psychische Gesundheit, körperliche und kognitive Funktionsfähigkeit und Teilhabe. Soziale Isolation, Einsamkeit, verringerte körperliche Aktivität und mangelnde Versorgungskontinuität wurden als wesentliche Gesundheitsrisiken diskutiert. Altersdiskriminierung wurde
themenübergreifend angesprochen. Dabei wurde die Notwendigkeit, aber auch die Chance einer gesellschaftlichen
Sensibilisierung für die Bedarfslagen älterer Menschen in verschiedensten Lebenskontexten hervorgehoben. Dringender Forschungsbedarf wurde zu den biologischen und sozialen Ursachen für das hohe Infektionsrisiko älterer Menschen und der differenzierten Anpassung von Maßnahmen (Infektionsschutz, soziale Unterstützung, medizinische und pflegerische Versorgung) gesehen.
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