Gesundheitliche Lage von Erwachsenen in Deutschland – Ergebnisse zu ausgewählten Indikatoren der Studie GEDA 2019/2020-EHIS
Heidemann, Christin
Scheidt-Nave, Christa
Beyer, Ann-Kristin
Baumert, Jens
Thamm, Roma
Maier, Birga
Neuhauser, Hannelore
Fuchs, Judith
Kuhnert, Ronny
Hapke, Ulfert
Dieser Beitrag betrachtet auf Basis der bundesweiten Befragungsstudie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2019/2020-EHIS), die zwischen April 2019 und September 2020 durchgeführt wurde, ausgewählte Indikatoren der gesundheitlichen Lage der erwachsenen Bevölkerung ab 18 Jahren (n = 22.708). Dazu zählen Indikatoren zum selbsteingeschätzten Gesundheitszustand, zur depressiven Symptomatik sowie zu körperlichen chronischen Krankheiten und Beschwerden. Im jungen Erwachsenenalter (18 – 44 Jahre) berichten über 80 % eine gute oder sehr gute subjektive Gesundheit. In dieser Lebensphase liegen die meisten chronischen Krankheiten und Beschwerden selten vor, jedoch treten häufig Allergien sowie nicht selten Asthma bronchiale und eine depressive Symptomatik auf. Ab dem mittleren Erwachsenenalter (ab 45 Jahren) zeigt sich ein schrittweiser Prävalenzanstieg chronischer Erkrankungen wie Herz- Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, chronisch obstruktive Lungenerkrankungen und Arthrose bis in das hohe Erwachsenenalter. Über 60 % der älteren Erwachsenen (ab 65 Jahren) geben eine chronische Krankheit oder ein lang andauerndes gesundheitliches Problem an, nur noch die Hälfte berichtet eine gute oder sehr gute subjektive Gesundheit. Allergien und depressive Symptome sind in dieser Lebensphase rückläufig. Bei einigen Krankheiten zeigen sich zudem Unterschiede nach Geschlecht und Bildung. Der Beitrag belegt die hohe Public-Health-Relevanz altersassoziierter körperlicher chronischer Erkrankungen und gesundheitsbedingter Einschränkungen im Alltag in einer Gesellschaft des demografischen Wandels, aber auch den Versorgungsbedarf einiger Gesundheitsprobleme bereits im jungen Erwachsenenalter.
Dateien zu dieser Publikation