COVID-19-Impfstatus bei Menschen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten: Ergebnisse der Studie GEDA Fokus
Bug, Marleen
Blume, Miriam
Kajikhina, Katja
Bartig, Susanne
Wulkotte, Elisa
Neuhauser, Hannelore
Geerlings, Julia
Hövener, Claudia
Koschollek, Carmen
Hintergrund: Die COVID-19-Impfung bietet Schutz vor schweren Krankheitsverläufen. Daten zeigen, dass Menschen
mit Migrationsgeschichte seltener gegen COVID-19 geimpft sind als Personen ohne Migrationsgeschichte, bei einem
gleichzeitig erhöhten Infektionsrisiko.
Methode: Die Daten der Befragungsstudie GEDA Fokus (November 2021 – Mai 2022) schließen in Deutschland lebende
Personen mit italienischer, kroatischer, polnischer, syrischer oder türkischer Staatsangehörigkeit ein (n = 5.495). Neben
bivariaten Analysen wurden Poisson-Regressionen durchgeführt, mit dem Ziel den Zusammenhang zwischen der
Inanspruchnahme der COVID-19-Impfung und soziodemografischen, gesundheits- sowie migrationsbezogenen Faktoren
zu untersuchen.
Ergebnisse: 90,0 % der Teilnehmenden gaben an, mindestens eine COVID-19-Impfung erhalten zu haben. Aufsuchen einer
allgemein- bzw. fachärztlichen Praxis in den vergangenen 12 Monaten, eine Aufenthaltsdauer ab 31 Jahren in Deutschland
sowie ein verstärktes Zugehörigkeitsgefühl zur Gesellschaft in Deutschland waren bivariat mit der Impfung assoziiert.
Regressionsanalysen zeigen, dass Personen mit zunehmendem Alter und höherer Bildung häufiger geimpft waren.
Schlussfolgerung: Vor allem soziodemografische Faktoren sind mit der Inanspruchnahme der COVID-19-Impfung bei
Personen mit ausgewählten Staatsangehörigkeiten assoziiert. Um sicherzustellen, dass der Zugang zu Impfungen für
alle Menschen gleichermaßen gewährleistet ist, sind niedrigschwellige Informations- und Impfangebote wichtig.
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