Behandlungsmuster und Überleben älterer Patienten mit Oropharynxkarzinomen in Deutschland
Universität Leipzig, Medizinische Fakultät
Der Anteil älterer Patienten mit Kopf-Hals-Plattenepithelkarzinomen nimmt aufgrund der demographischen Entwicklung zu. Die Evidenz zur idealen Behandlung dieser Patienten ist jedoch limitiert aufgrund der deutlichen Unterrepräsentation dieser Patienten in klinischen Studien. Bei Oropharynxkarzinompatienten gibt es grundsätzlich 2 primäre Therapieverfahren, entweder eine primäre Resektion mit risiko-abhängiger adjuvanter Radio(chemo)therapie, oder alternativ eine definitive Radio(chemo)therapie. Bei Patienten, welche mittels primärer Operation und adjuvanter Radio(chemo)therapie behandelt werden, gibt es in der Literatur bestimmte Qualitätskriterien, wie beispielsweise ein Abstand zwischen den beiden Therapien von maximal 6 Wochen. Es ist jedoch weitgehend unbekannt, inwieweit diese Kriterien auch bei älteren Oropharynxkarzinompatienten eingehalten werden und welche prognostische Bedeutung diese in diesem Kollektiv haben. Zudem ist der Nutzen einer parallelen Systemtherapie (Chemotherapie oder Cetuximab) zur definitiven Radiotherapie bei älteren Oropharynxkarzinompatienten sehr umstritten, was in einer weltweiten Heterogenität der Behandlung mündet.
Mittels deskriptiver Statistik soll die Häufigkeit des primären Therapieverfahren (definitive Radio(chemo)therapie, primäre Operation) bei älteren Oropharynxkarzinompatienten in Deutschland quantifiziert werden. Die Häufigkeit von trimodalen Therapien (Operation plus adjuvante Radiochemotherapie) und die Gründe hierfür (Lymphknoten-Kapseldurchbruch, R1/2-Resektion, ausgeprägter Nodalbefall) sollen erfasst werden. Die Qualitätskriterien bei primär operativ behandelten Oropharynxkarzinompatienten (Abstand zwischen Operation und Beginn der adjuvanten Radiotherapie ≤6 Wochen, Gesamtbehandlungszeit ≤11 Wochen, Anzahl entfernter Lymphknoten in der Neck dissection ≥18) sollen im Kollektiv der älteren Oropharynxkarzinompatienten deskriptiv und hinsichtlich ihrer prognostischen Bedeutung untersucht werden. Die Häufigkeit sowie prognostische Bedeutung einer konkomitanten Systemtherapie (Chemotherapie oder Cetuximab) bei Patienten mit primärer Radiotherapie soll mittels Kaplan-Meier- und Cox-Regressionsanalysen untersucht werden.
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