Campylobacter-Enteritis – Risikofaktoren und Infektionsquellen in Deutschland
Rosner, Bettina
Campylobacter-Enteritiden sind Darmentzündungen, die durch Infektionen mit dem Bakterium Campylobacter verursacht werden. Typische Symptome sind Durchfall, starke Bauchschmerzen und Fieber. Auch Folgeerkrankungen wie reaktive Arthritis, Reizdarmsyndrom und neurologische Komplikationen wie das Guillain-Barré-Syndrom sind in seltenen Fällen möglich. In Deutschland ist der Nachweis des Krankheitserregers in Stuhlproben nach dem Infektionsschutzgesetz (IfSG) meldepflichtig. Mit mehr als 70.000 übermittelten Erkrankungen im Jahr 2016 und ähnlich hohen Zahlen in den Vorjahren (s. Abb. 1) ist die Campylobacter-Enteritis zur häufigsten bakteriellen meldepflichtigen Krankheit in Deutschland geworden.1 Auch europaweit liegt die Campylobacter-Enteritis unter den bakteriellen Krankheiten, die an die europäische Gesundheitsbehörde ECDC übermittelt werden, auf Rang eins.2 Am häufigsten sind Kinder unter fünf Jahren und junge Erwachsene zwischen 20 und 29 Jahren betroffen (s. Abb. 2, S. 502). Die überwiegende Mehrzahl der in Deutschland übermittelten Erkrankungen (92 %) wird auch in Deutschland erworben. Etwa 97 % der übermittelten Erkrankungen treten sporadisch auf, d. h. nur ein geringer Anteil der Erkrankungen wird als Krankheitsausbruch übermittelt, bei dem zwei oder mehr Erkrankungen in einem epidemiologischen Zusammenhang stehen.3
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