Soziale Unterschiede im Gesundheitsverhalten von Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Querschnittergebnisse aus KiGGS Welle 2
Kuntz, Benjamin
Waldhauer, Julia
Zeiher, Johannes
Finger, Jonas D.
Lampert, Thomas
Im Kindes- und Jugendalter werden die Weichen für das Gesundheitsverhalten im späteren Leben gestellt. Gesundheitsbezogene Einstellungen und Verhaltensmuster, die sich in jungen Jahren ausbilden, haben oftmals bis ins Erwachsenenalter hinein Bestand. Studien zeigen, dass gesundheitsriskante Verhaltensweisen bereits im Kindesund Jugendalter in bestimmten Bevölkerungsgruppen vermehrt auftreten. Die Ergebnisse aus KiGGS Welle 2 bestätigen, dass sich 3- bis 17-jährige Kinder und Jugendliche mit niedrigem sozioökonomischen Status (SES) häufiger als Gleichaltrige aus sozial bessergestellten Familien ungesund ernähren, seltener Sport treiben und häufiger übergewichtig
oder adipös sind. Während sich im Hinblick auf den Alkoholkonsum bei den 11- bis 17-Jährigen nur geringfügige soziale Unterschiede abzeichnen, zeigt sich beim Tabakkonsum, dass Mädchen und Jungen mit niedrigem SES häufiger rauchen als Gleichaltrige mit hohem SES. Prävention und Gesundheitsförderung zielen darauf ab, Kinder und Jugendliche an eine gesundheitsbewusste Lebensweise heranzuführen und die strukturellen Voraussetzungen
für gesundheitsförderliches Verhalten zu verbessern. Eine Kombination aus verhaltens- und verhältnispräventiven Ansätzen scheint dabei besonders erfolgversprechend zu sein. Angesichts der bereits früh im Lebenslauf ausgeprägten sozialen Unterschiede im Gesundheitsverhalten sollten Maßnahmen noch stärker als bisher sozial benachteiligte Kinder und Jugendliche und deren Lebensbedingungen in den Blick nehmen.
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