Prävalenz von Untergewicht, Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen in Deutschland – Einordnung der Ergebnisse aus KiGGS Welle 2 nach internationalen Referenzsystemen
Schienkiewitz, Anja
Damerow, Stefan
Schaffrath Rosario, Angelika
In Deutschland wird üblicherweise das Referenzsystem nach Kromeyer-Hauschild für die Definition von Untergewicht,
Übergewicht und Adipositas bei Kindern und Jugendlichen verwendet. Internationale Referenzsysteme, mit denen
Prävalenzen beschrieben werden können, sind das Referenzsystem der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der
International Obesity Task Force (IOTF). In diesem Beitrag werden Prävalenzen für Untergewicht, Übergewicht und
Adipositas bei Kindern und Jugendlichen nach WHO und IOTF mit Daten der zweiten Folgeerhebung der Studie zur
Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland (KiGGS Welle 2, 2014 – 2017) dargestellt. Nach dem
Referenzsystem der WHO weisen 1,6 % der 5- bis 17-Jährigen Untergewicht auf. 26,3 % dieser Altersgruppe sind von
Übergewicht (einschließlich Adipositas) und 8,8 % von Adipositas betroffen. Nach IOTF liegt die Prävalenz von
Untergewicht im Alter von 3 bis 17 Jahren bei 10,0 %. Die Häufigkeit von Übergewicht (einschließlich Adipositas) beträgt
19,3 %, die Adipositasprävalenz 4,7 %. Aus Public-Health-Sicht spielt Untergewicht als Indikator für Mangelernährung
in Deutschland eine eher untergeordnete Rolle. Die Prävalenz von Übergewicht liegt nach WHO um drei Viertel und
nach IOTF um ein Viertel höher im Vergleich zur nationalen Referenz. Vergleicht man die internationalen Referenzsysteme
miteinander, fällt die Prävalenz nach WHO um ein Drittel höher aus als nach IOTF. Im Zeitverlauf ist nach nationalem
wie internationalem Referenzsystem kein weiterer Anstieg der Übergewichts-
und Adipositasprävalenzen zu beobachten,
sie liegen aber weiterhin auf einem hohen Niveau.
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Notes
Die englische Version des Artikels ist verfügbar unter: http://doi.org/10.17886/RKI-GBE-2018-087