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Die gesundheitliche Lage in Deutschland in der Anfangsphase der COVID-19-Pandemie. Zeitliche Entwicklung ausgewählter Indikatoren der Studie GEDA-EHIS 2019
Damerow, Stefan
Rommel, Alexander
Prütz, Franziska
Beyer, Ann-Kristin
Hapke, Ulfert
Schienkiewitz, Anja
Starker, Anne
Richter, Almut
Baumert, Jens
Fuchs, Judith
Gaertner, Beate
Müters, Stefan
Lemcke, Johannes
Allen, Jennifer
Das neuartige Coronavirus SARS-CoV-2 stellt Deutschland im Jahr 2020 vor große Herausforderungen. Unklar ist, ob
die Pandemie und die ergriffenen Eindämmungsmaßnahmen auf die Gesundheit der Bevölkerung jenseits des
Infektionsgeschehens Einfluss haben. Die Studie Gesundheit in Deutschland aktuell (GEDA 2019/2020-EHIS) ist eine
bundesweite Befragung der Bevölkerung ab 15 Jahren (n = 23.001), die zwischen April 2019 und September 2020
durchgeführt wurde. Die Analyse berücksichtigt Indikatoren, bei denen pandemiebedingte Veränderungen anzunehmen
waren. Über Regressionsmodelle wurden adjustierte Anteile und Mittelwerte im Zeitverlauf geschätzt. Unterschiede in
den Werten zwischen der Phase der Eindämmungsmaßnahmen im Frühjahr 2020 zum Vergleichszeitraum 2019 wurden
statistisch getestet. Körpergewicht und Body Mass Index (BMI) haben seit Einführung der Eindämmungsmaßnahmen
zugenommen. Die Inanspruchnahme allgemein- und fachärztlicher Leistungen ist vorübergehend zurückgegangen. Im
Beobachtungszeitraum hat die Zahl der Tabakrauchenden abgenommen, ein Zusammenhang zur pandemischen Lage
ist aber unklar. Keine Unterschiede zeigten sich in der Allgemeinbevölkerung bei der depressiven Symptomatik sowie
der erhaltenen und geleisteten Unterstützung im Haushalt. Während der Eindämmungsmaßnahmen können Veränderungen
der gesundheitlichen Lage jenseits des Infektionsgeschehens beobachtet werden. Differenziertere Erklärungen hierfür
bedürfen jedoch weiterer Analysen.
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