Inzidenz der Clostridium difficileassoziierten Diarrhö: Erste Ergebnisse aus dem CDAD-Modul des Krankenhaus- Infektions-Surveillance-Systems
Incidence of Clostridium-difficile-associated disease: first results of CDAD-KISS as component of the German nosocomial infection surveillance system
Weitzel-Kage, Doris
Behnke, Michael
Eckmanns, Tim
Gastmeier, Petra
Hintergrund: Das im Jahre 2007 gestartete Modul CDAD-KISS des Nationalen Referenzzentrums für die Surveillance nosokomialer Infektionen ermöglicht eine erste Datenauswertung. Methode: Ab dem 1. Januar 2007 wurden systematisch krankenhausweit CDAD-Fälle gemäß aktuellem Erfassungsprotokoll erfasst. Die Daten von 34 Krankenhäusern gingen in die Auswertung ein. Es wurde dabei in mitgebrachte und im Krankenhaus aufgetretene Fällen unterschieden. Ebenfalls wurde in milde und schwere Verlaufsformen unterschieden. Die Aufschlüsselung erfolgte abteilungsweise. Ergebnisse: Berechnet wurden die Inzidenzdichte aller CDAD-Fälle/ 1000 Patiententage mit 0,66, die nosokomiale Inzidenzdichte der CDAD-Fälle/ 1000 Patiententage mit 0,48, die Inzidenzdichte der schweren CDAD-Fälle/ 1000 Patiententage mit 0,06 sowie die CDAD-Fälle pro 100 Aufnahmen mit 0,13. Schlussfolgerung: Im Vergleich mit bisher veröffentlichten Daten zeigt sich ein deutlich höheres Niveau der Krankenhaus-assoziierten CDAD-Fälle in Deutschland. Im Vergleich zu Kanada liegen die Inzidenzdichten ähnlich, im Vergleich zu den Niederlanden höher. Die CDAD- Daten stellen durch die prospektive Erfassungsmethode eine erste Datenbasis der realen Inzidenz von CDAD in deutschen Krankenhäusern dar. Background: First results of the surveillance component ‚CDAD-KISS‘ of the German National Reference Center for surveillance of nosocomial infections are available. Method: CDAD- KISS started in January 2007 with a systematic recording of CDAD cases according to the surveillance protocol. Data from a total of 34 hospitals were included for the calculation of incidence densities and were distinguished between community acquired and nosocomial cases and severe cases. Results: Incidence density of CDAD cases per 1000 patient days was 0.66, nosocomial incidence density of CDAD cases per 1000 patient days 0.48, incidence density of severe cases 0.06 per 1000 patient days and prevalence of cases known on admission was 0.13. Conclusion: This was a much higher incidence level compared to previously published German data based on discharge diagnoses, but comparable with other international data determined by active surveillance systems. These data are providing a first reference level of nosocomial CDAD cases in Germany.
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